Als wir Samstagmorgen in die Halle kamen, waren wir die allersten. Nur junge, motivierte ATSV-Fechterinnen und Fechter. Das änderte sich zwar innerhalb der nächsten halben Stunde, aber nicht wesentlich: Der ATSV stellte immer noch über die Hälfte der Starter an diesem Tag. Viele unserer Neuen, die erst ihr zweites oder drittes Turnier absolvierten, waren vor Ort und auch einige unserer Erfahreneren.
Den Anfang machten die Schüler. Die Jungs fochten mangels Teilnehmer nur eine Runde, wobei unsere Starter mit Abstand die jüngsten waren. Die Nervosität war groß und es wurde viel Lehrgeld gezahlt. Im Endeffekt erreichte Christopher Benyoucef den zweiten und Max Straub den dritten Platz.
Auch bei den Mädchen fochten alle Jahrgänge gemeinsam, aber es wurde getrennt gewertet. Nach den Vorrunden gelang es nur drei der ATSV-Fechterinnen in die Finalrunde der besten Acht zu gelangen: Sophia Benyoucef, Laura Luxenburger und Cecile Nüttgens als Nesthäkchen. Trotz der körperlichen Überlegenheit so mancher Gegnerin schlugen sich die drei gut, setzten gute Technik körperlicher Kraft entgegen. Und die Runde blieb spannend. Nach der Auswertung hatten Sophia genauso viele Siege und Treffer wie ihre Konkurrentin aus Rohrbach, so dass die beiden die Landesmeisterschaft in einem Stichkampf ausfechten mussten. Sophia, die an diesem Tag bis dato die beste Leistung überhaupt auf einem Turnier gezeigt hatte, bewies auch im Finalkampf Nerven. In einem Gefecht auf das alle Augen der Halle gerichtet waren, wechselten sich zu Beginn die Jubelschreie des ATSV-Blocks und der Rohrbacher ab. Doch dann konnte Sophia sich absetzen und besiegte ihre Gegnerin, der sie in der Runde noch unterlegen war, mit 5:2. Im ersten Moment nach Ende des Kampfes war es mucksmäuschenstill in der Halle, bevor der Jubel losging. Am wenigsten konnte Sophia selbst in diesem Moment ihren Sieg fassen. Als dann schließlich die Medaillenübergabe erfolgte, hatten sich alle soweit wieder gefangen und eine glückliche Siegerin konnte ihren Pokal in die Luft strecken. Auch unsere jungen Schülerinnen räumten die Medaillen ab, Cecile Nüttgens stand auf dem silbernen Treppchen und Lucia Arnela bekam die Bronzemedaille.
Mittags rückte dann der Wettkampf der B-Jugend näher. Auch hier war das Teilnehmerfeld geradezu traurig. Vier Jungs und ein Mädchen. Annemarie Wolz, auch eine unserer Starterinnen, hatte somit die Landesmeisterschaft inne, bevor sie überhaupt die Planche betrat. Dennoch kämpfte sie tapfer bei den Jungs mit, denen sie aber schon allein kraftmäßig unterlegen war. Die beiden ATSVler Lukas Auer und Valentin Johann konnten ihre gute Form der letzten Turniere leider nicht bestätigen und verloren beide unglücklich ihre Halbfinalkämpfe. Bilanz waren also zwei weitere Bronzemedaillen.
Im Anschluss fand noch das Mannschaftsturnier der Schüler statt. Obwohl die Spannung und Konzentration zu diesem Zeitpunkt kaum noch vorhanden war und alle drei ATSV-Mannschaften klar unterlegen waren, hatten die Fechterinnen und Fechter großen Spaß dabei, feuerten sich gegenseitig an und überlegten sich witzige Abschlusssprüche.
Insgesamt ist dieser Tag für die Fechtabteilung des ATSV sehr positiv zu verbuchen. Er zeigt, dass die Nachwuchsarbeit funktioniert und offenbart viel Potential für die kommende Saison.