Beim 10. Europeen Cadet Curcuit am 26.11. in Kopenhagen erreichte der 16-jährige Max Straub vom ATSV Saarbrücken unter 194 Startern aus 30 Nationen im Herrendegenwettbewerb den 3 Platz. Er besiegte nach souveräner Vorrunde und K.O. Gefechten, im Achtelfinale Yao Geoffey (USA) und im Viertelfinale den aktuell führenden der EFC Rangliste Makysm Perchuk (UKR) Er war erst im Halbfinale vom Turniersieger Fedor Khaperskiy (ISR) zu stoppen.
Max Straub, der vom dem Turnier Platz 106 der europäischen Rangliste belegte wurde bei seiner Teilnahme am 10. Europeen Cadet Curcuit für Herrendegen in Kopenhagen eingangs zunächst auf Platz 28 für die Vorrunde gesetzt. In der auch sogenannten Setzrunde konnte er gegen seine 6 Gegner aus Singapur 5-2, Israel 5-1, Schweiz 4-1, Schweden 5-3, Frankreich 5-2 und Dänemark 5-4 gewinnen. In der Vorrundenauswertung belegte er damit indexgleich mit dem Erstplatzierten, aufgrund der geringeren Trefferdifferenz, den 7.Platz, als Setzrang für die folgenden K.O. Gefechte.
Nach seinen Siegen mit 15 zu 5 im 128 k.o. gegen Carlos Rosenkilde Mulder aus Dänemark und mit 15 zu 9 gegen Filip Zimmermann aus Schweden erreichte Straub die Runde der letzten 32. Hier musste er gegen den Belgier Nicolas van Coppenolle antreten. Van Coppennolle, ein Linkshänder, gehört zurecht zu den besten Fechtern seines Landes und konnte bereits letztes Jahr bei der Kadetten EM und WM Erfahrung sammeln. Das zu jederzeit spannende Gefecht konnte der 2-Meter-Riese aus Saarbrücken erst am Ende zu seinen Gunsten drehen und gewann 15 zu 11.
Im Achtelfinale wartete nun, der erst 14-jährige, Yao Geoffrey aus den USA auf Ihn. Geoffrey, der eigens für das Turnier aus den USA angereist war, konnte in der vorherigen Runde den amtierenden M2 Meister aus Frankreich Maxime Delevaque eliminieren. Straub ging gleich früh in Führung, die er klug verteidigte. So musste der Amerikaner im Angriff immer mehr riskieren, jedoch ohne Erfolg. Am Ende hieß es dann 15 zu 11 für Max Straub.
Dann kam im Viertelfinale, die wohl schwerste Turnieraufgabe für den jungen Saarländer. Gegen die Nr. 1 der europäischen Kadetten-Rangliste Makysm Perchuk aus der Ukraine fechten zu müssen ist schon eine besondere Herausforderung. Perchuk wurde bereits im letzten Jahr als 15-jähriger 3. bei den U17 Weltmeisterschaften und wird aktuell schon in der FIE-Weltrangliste der Aktiven geführt. Er geht naturgemäß bei allen Turnieren der Cadet Curcuit Serie als Mit-Favorit an den Start. Nach anfänglicher Führung geriet Straub, dann auch schon fast erwartungsgemäß in Rückstand, der aber nie größer wurde als 3 Treffer. Mit einem Double stand es wenige Sekunden vor Schluss 14-12 für Perchuk. Eine Alles-oder-Nichts-Situation in der Straub das Gefecht dann nochmals zu seinen Gunsten drehen konnten und kurz hintereinander 3 Treffer zum vielleicht überraschenden, aber nicht unverdienten 15-14 setzen konnte.
Gegen Fedor Khaperskiy aus Israel gestaltete sich das Gefecht im Halbfinale dann weniger spannend. Der Israeli war in seinen Aktionen präziser und schneller und wirkte nach dem langen Turniertag um die entscheidenden Prozentpunkte frischer. Straub konnte zwar einige sehenswerte Treffer landen, aber den Sieg seines Gegners mit 9 zu 15 nicht verhindern. Khaperskiy besiegt dann auch anschließend im Finale den aktuell besten spanischen Fechter Juan Perez Weber deutlich mit 15 zu 6 und wurde Turniersieger.
Der saarländische Kadertrainer Peter Molter, der aus beruflichen Gründen nicht mit nach Kopenhagen reisen konnte, zeigte sich äußerst zufrieden mit der Leistung seines Schülers: „Ein Medaillenrang bei einem internationalen Qualifikationsturnier ist ein sensationeller Erfolg. Max hat am Wochenende gezeigt, welches enormes fechterisches Potential er hat“. Glückwünsche gab es auch vom Bundestrainer Jörg Fiedler, der Straub beim kommenden Heimevent in Leipzig auch in der Mannschaft Deutschland 1 einsetzen will.
Vorläufiger Lohn für das sehr gute Ergebnis waren viele Ranglistenpunkte. Durch den 3. Platz in Kopenhagen stiegt er nun im EFC Ranking insgesamt auf Rang 18 und hat damit bei den noch folgenden Turnieren eine bessere Ausgangsposition. Straub freut sich auch über seinen Erfolg, relativiert aber: „Mein Ziel war und ist es mich für die Europa und Weltmeisterschaften zu qualifizieren, das ist noch ein langer Weg, bereits im nächsten Wettkampf können andere wieder an mir vorbeiziehen“.